"Sacro Bosco" in der Nähe von Viterbo in Italien stand ganz oben auf meiner Wunschliste unserer Italienreise im Frühsommer.
Ende der 70 iger Jahre fuhr mein Vater mit meiner Schwestern und mir nach Italien und wir besuchten den Park der Ungeheuer.
Eine Aura des Geheimnisvollen schwebte seitdem für mich über diesen Wald, mit seinen steinernen Skulpturen und Monstern.
Der Adelige Vicino Orsini (1523-1585) traumatisiert durch Kriegsgeschehen, beauftragte verschiedene Künstler Fabelwesen und Monster aus Stein zu meißeln. Gut 25 Jahre lang ließ Vicino Orsini an dem Park bauen und widmete ihn seiner Frau Guilia Farnese. Nach Orsinis Tod geriet der Park in Vergessenheit, die Skulpturen wurden von Pflanzen überwuchert, die Anlage verwilderte. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der „Sacro Bosco“ wiederentdeckt.
Unter anderem war es der Maler Salvador Dali der nach Italien reiste, um den wundersamen Park zu besuchen und andere Künstler wie Andre Breton und der Filmemacher Michelangelo Antonioni folgten und trugen zur Wiederbekanntmachung bei. Der Link zum Film von 1950.
Bei unserem Besuch regnete es leicht und die verschlungen angelegten Wege führten immer wieder zu neuen überraschenden Blickwinkeln auf die fantasievollen Skulpturen. Der Wald ist mit verschiedensten Bäumen aufgeforstet, Moos und Farne schaffen eine verwunschene Atmosphäre um die Wasserfälle und Wurzeln alter Bäume. Wir hatten Glück einen Tag mit wenigen Besuchern erwischt zu haben und konnten den ungewöhnlichen Ort in Ruhe genießen.
„Voi che pel mondo gite errando vaghi / di veder maraviglie alte et stupende / venite qua dove son faccie horrende / elefanti, leoni, orsi, orchi et draghi“
„Ihr, die ihr durch die Welt irrt, begierig / große und staunenswerte Wunder zu sehen, / kommt hierher, wo es schaurige Gesichter gibt, / Elefanten, Löwen, Bären, Orken und Drachen“.
In Stein gemeißelte Inschrift über einer Bank.
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